Das sind wir!

Über
AnyBody Germany

Im Frühjahr 2012 gründeten die Sozialwissenschaftlerinnen Yvonne Franck und Alena Thiem die deutsche Gruppe “AnyBody Deutschland” des zehn Jahre als „Endangered Bodies“ bekannten weltweit aktiven Netzwerks von Körperaktivist*innen. Der Öffentlichkeit durften wir unsere Initiative auf Einladung des sich damals ebenfalls frisch gegründeten Vereins Pinkstinks Germany hin bei der Veranstaltung “Pink Stinkt” am 27. September 2012 im Hamburger Rathaus präsentieren.

Hier entstand auch das Bild mit Pinkstinks-Gründerin Stevie Schmiedel rechts, Alena links.

Ein Jahr zuvor hatten Aktivist*innen um Susie Orbach anlässlich des internationalen Frauentages 2011 in London, New York, Buenos Aires, Melbourne und Sao Paulo Tagungen unter dem Titel “Endangered Species – Gefährdete Spezies” organisiert und im Anschluss das global-lokale Netzwerk “Endangered Bodies” gegründet.

Yvonne Franck beendete 2015 ihr Engagement für die Initiative.

Julia Panzer, Sozialwissenschaftlerin, war seit 2017 für AnyBody Deutschland aktiv und gestaltete die Ausrichtung der Initiative mit.

Josephine Selz stieß 2017 als siebzehnjährige Schülerin dazu und schrieb bis 2021 mehrere persönliche Blog-Artikel über Schlankheitsdruck und Gender-Identität.

Schauspielerin Kim Bormann ergänzte von 2019 bis 2021 unsere Arbeit durch die Perspektive als Kulturschaffende.

Das mittlerer Bild zeigt das Vierer-Team bei einer Aktion für die Kampagne „Wer braucht Feminismus“ von links oben nach rechts unten: Josephine, Kim, Julia, Alena.

Neben unserer Social-Media-Arbeit zum Thema gestalteten wir Workshops, Kampagnen und Vorträge.

Die lokalen Gruppen waren zehn Jahre lang teilweise als Endangered Bodies und teilweise als AnyBody aktiv. Seit 2021 heißen das internationale Netzwerk und seine lokalen Gruppen einheitlich AnyBody. “AnyBody Deutschland” wurde in diesem Zuge zu “AnyBody Germany” umbenannt.

Im Dezember 2022 mussten Julia Panzer und Alena Thiem ihr Engagement einstellen. Interessierte, die sich im Rahmen der lokalen Initiative und des globalen Netzwerks mit einem intersektional feministischen Ansatz für ein positives Körperbild einsetzen möchten, können sich gerne bei uns unter kontakt@anybodydeutschland.de melden.

Das untere Bild entstand 2022 bei der letzten Veranstaltung, einer Lesung mit Melodie Michelberger und zeigt von links nach rechts Alena, Melodie Michelberger und Julia.

 

Unsere lokal-globalen Werte

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FEMINISmus

  • Feminismus ist die Überzeugung, dass alle Menschen ein Recht auf soziale, politische und wirtschaftliche Gleichstellung haben.
  • Wir sind intersektionale Feministinnen: Die Professorin Kimberlé Crenshaw hat den Begriff „Intersektionalität“ geprägt und ihn beschrieben als „a lens through which you can see where power comes and collides, where it interlocks and intersects. It’s not simply that there’s a race problem here, a gender problem here, and a class or LBGTQ problem there. Many times that framework erases what happens to people who are subject to all of these things.“
  • Wir sind gegen Geschlechterstereotype.
  • Wir sind uns bewusst, dass das Geschlecht (Gender) ein soziales Konstrukt ist, und daher erkennen wir an, dass das binäre Geschlecht ebenfalls ein soziales Konstrukt ist und Menschen sich mit einem anderen Geschlecht als „Frau“ oder „Mann“ identifizieren können und dies auch tun.
  • Da wir an die Inklusivität aller Menschen glauben, bemühen wir uns, dies auch in unserer Sprache zum Ausdruck zu bringen.
  • Wir unterstützen legale und sichere Schwangerschaftsabbrüche für alle.
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Körperakzeptanz

  • Wir wissen, dass fast jeder Mensch auf die eine oder andere Weise unter den unrealistischen Schönheitsidealen leidet, die in allen Bereichen der Gesellschaft vorherrschen.
  • Wir sind uns bewusst, dass sich die Sprache rund um den Körperbild-Aktivismus ebenso verändert und weiterentwickelt wie die Beziehung der Menschen zu ihrem Körper.
  • Wir erkennen an, dass manche Menschen sich mit Körperpositivität, Körperakzeptanz oder Körperneutralität identifizieren und danach streben, und wir respektieren die individuellen Wege und Erfahrungen der Menschen.
  • Wir erkennen auch an, dass Menschen auf verschiedenen Wegen zu dieser Bewegung kommen, sei es als Teil der Genesung von Essstörungen, aus Sorge um das Körperbild, aus Fettaktivismus oder Feminismus.
  • Letztendlich ist es unser Ziel, Systeme zu beseitigen, die Menschen dazu bewegen, ihren Körper zu hassen.
  • Wir gehen aktiv gegen diejenigen vor, die unsere Unsicherheit ausnutzen und davon profitieren, wie z.B. die Diätindustrie, die Schönheitsindustrie, die Modeindustrie und die Lebensmittelindustrie.
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Fett

  • Wir sind uns bewusst, dass die Bewegungen zum Thema Körperbild aus dem in den 1960er Jahren entstandenen Fat Activism hervorgegangen sind.
  • Wir glauben, dass die Verwendung des Wortes Fett keine Beleidigung ist. Es ist eine einfache Beschreibung, die keine moralische Wertung beinhalten sollte.
  • Wir sind uns darüber im Klaren, dass die meisten Menschen unter ihrem Körper leiden, aber dicke Menschen erfahren auch Stigmatisierung und Diskriminierung, die Menschen in nicht-dicken Körpern nicht erfahren.
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Diäten

  • Wir sind gegen Diäten, ganz gleich, wie sie verpackt sind – sei es als „Lifestyle-Änderung“ oder „gesunde Ernährung“. Wenn das Ziel Gewichtsabnahme ist, ist es eine Diät.
  • Wir halten uns an die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die eindeutig zeigen, dass Diäten nicht funktionieren.
  • Wir möchten, dass die Menschen aus dem schädlichen Kreislauf der Diäten ausbrechen und auf die Stimme ihres Körpers hören.
  • Wir verschreiben kein Patentrezept, aber einige von uns haben die intuitive Ernährung als hilfreich empfunden.
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Kollaborationen

  • Als ehrenamtliche Initiative, die sich für Gleichberechtigung einsetzt und versucht, einen kulturellen Wandel herbeizuführen, stoßen wir auf viele Hindernisse, die verschiedene Formen annehmen können: die Mode- und Schönheitsindustrie, Politiker*innen und die Regierung, Personen des öffentlichen Lebens und sogar andere Aktivist*innen.
  • Auch wenn Konflikte Teil der menschlichen Erfahrung sind, suchen wir immer nach Wegen, um eine ziel- und lösungsorientierte Zusammenarbeit zu ermöglichen.
  • Unser Ziel ist es, von einem Ort des Respekts, der Geduld und der Stärke auszugehen und die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Veränderung ist ein Prozess, und wir alle lernen und entwickeln uns ständig weiter.
  • Wir sind uns bewusst, dass die meisten der derzeitigen Mitglieder von AnyBody aus einer privilegierten Position kommen und laden alle Stimmen von marginalisierten Identitäten zur Mitarbeit ein.
  • Wir sind Teil einer internationalen Organisation und arbeiten regelmäßig mit anderen AnyBody-Gruppen zusammen.

Engagiere dich mit uns gegen den Schlankheitswahn

Email: 
kontakt@anybodydeutschland.de